NN Oktober 2000:

Illustration 09 von Georg Baier Dennerlein-Lesung im Großenseebacher Herbst ein Erfolg
Mit fränkischen Helden

Weisendorfer zog Zuhörer in seinen Bann - Ausverkauftes Haus
... um Dennerleins dichterisch umgesetzten Alltagsbeobachtungen und seinen Betrachtungen über das Leben im Allgemeinen und besonders in Franken zu lauschen ...

... Schon in den Buchtiteln wird seine Absicht deutlich, die Mitmenschen liebevoll, aber auch kritisch zu beobachten, eingefahrene Meinungen und Vorurteile zu hinterfragen und zum Nachdenken anzuregen ...

... In den Gedichten "Herbstspaziergang" und "Du, Leben" stell Dennerlein melancholisch Betrachtungen über das eigene Leben an und bedauert in "A Narbn auf der Seel" eigene Versäumnisse am Grab eines geliebten Menschen.
Kritisch setzt er sich in "Sinnhüpfen" mit den Versprechungen der Politiker im Wahlkampf auseinander. Er beleuchtet in ironischer Übertreibung die neue Zeit, in der jeder Mensch mit Strichcode und Scanner total erfasst werden kann ("Grüß de Gott, neua Zeit"), ...

... Seine Mitmenschen beschreibt Dennerlein einerseits liebevoll, zum Beispiel als gescheiterte Existenzen im "Blues beim Sandlerwirt", fordert aber deutlich zur Zivilcourage gegen die Ewiggestrigen auf: "Zammsteh, dagegen ogeh" aus dem Gedicht "in jedem Dorf stehn's rum". Besonders treffend schildert Robert Dennerlein den fränkischen Charakter. in "A3, oder wahre fränkische Helden leben noch" beschreibt er die Rechthaberei und Aggressivität eines Autofahrers beim "Überlebenskampf" im Stau oder charakterisiert in den sechs "Fränkischen Zwischentönen" in kurzen Dialogen die Eigenart des Franken. Als bekennender Clubfan befasst sich Dennerlein auch mit dem Thema Fußball. In dem Gedicht "Haupttribüne-Experte" und dem Zyklus "Club 1" bis "Club 7" schildert er die wenigen Freuden, vielen Leiden und den ungebrochenen Optimismus eines Clubfans.